Steffi Sontag

Ich treffe sie in ihrer gemütlichen Wohnung in Köln. Steffi Sonntag, die Fotografin aus Leidenschaft. Das wird mir direkt beim Eintreten deutlich …so viele Bilder von besonderen Augenblicken, Menschen, ….ein reiches Leben…und eine schöne Frau, die mir da die Tür öffnet. Sie ruht in sich, steht zu und hinter ihrem mittlerweile 85jährigen Leben .. mit der Ausstrahlung eines neugierigen und interessierten, zugewandten Menschen. Sehr fit, sehr aufrecht.

Sie hat so viel erlebt und tut es immer noch mit sehr großer Freude !! In der ehemaligen DDR geboren, landet sie bereits nach der Schule im Westen, in Hamburg. Studiert, wird Sonderschulpädagogin und findet damit einen Beruf, der sie ganz erfüllt. Gründet eine Familie und bekommt eine Tochter und zwei Söhne (zwischen deren Geburten mal eben 18 Jahre liegen).

Und nach dem Berufsleben sucht und findet sie ein Ehrenamt in der JVA Ossendorf Sie geht dort bald ein und aus. Lernt einige der Inhaftierten sehr gut kennen, begleitet sie umfänglich und spätestens hier wird aus ihrem lange erprobten „Knipsen“ ein sehr bewußtes Fotografieren. Es entstehen sehr besondere Portraits. Und es beginnt die Zeit einer intensiven Bilderarbeit..…. in verschiedenen Gruppen… mit und ohne Lehrer/in. Ein kontinuierlicher Austausch über Projekte, Ergebnisse, die auf den Tisch kommen und immer wieder besprochen, beurteilt und verglichen werden. Das hat sie inzwischen sehr verinnerlicht und kann es in kleineren Gruppen schon lange auch für andere übernehmen.

Ein Fotograf, der sie sehr geprägt hat, ist z.B. Walter Schels, und spätestens seit dem letzten Ausstellungsbesuch in Berlin, Nan Goldin.

In Zeiten von Corona hat sie ein neues Sujet für sich entdeckt. Die Fotocollage. Ein sehr besonderes Fotografieren, wie mit Filtern, was intensive dichte Fotos entstehen läßt, die sehr an Gemälde erinnern. Verrätselt, spannend und vor allem auch farblich fesselnd.

wegsehen zwecklos!

Köln am 23.Januar 2025
Astrid Steckel

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