Eric Lichtenscheidt interviewt Bernie Rivera
Eric: Du hast viele Trugbilder in der Ausstellung aufgehängt. Wie würdest du denn deine Fotografie beschreiben?
Bernie: Die Bilder sind aus einer bestimmten Situation heraus entstanden. Und für mich ist es wichtig: „Was denkt sich der Betrachter dabei?“, weniger, was ich mir dabei gedacht habe. Das ist unwesentlich. Wichtig ist, was für einen Eindruck der Betrachter davon bekommt. Was für ein Gefühl bekommt er durch diese Bilder vermittelt? Die Bilder spielen mit einer Art verzerrten Realität. Und wenn man etwas nicht mehr scharf wahrnimmt oder nicht mehr so wahrnimmt, wie man es gewohnt ist, kann das dazu führen, dass man dazu dann gewisse Emotionen bekommt. Die Bilder können erst mal nicht eingeordnet werden: Was ist das? Ist mir schwindlig ? Was passiert mit mir gerade? Daher ist dieses Thema entstanden, dass man eben nicht unbedingt immer Herr seiner Sinne sein muss oder ist, und man dadurch auch die Realität gegebenenfalls verzerrt wahrnimmt. Und diese Wahrnehmungen sollen im Betrachter bestimmte Emotionen auslösen, was die Trugbilder so mit ihm machen.
Eric: Wie bist du überhaupt zur Fotografie gekommen?
Bernie: Fotografiert habe ich bereits mit zwölf Jahren, war sehr jung schon sehr viel mit der Kamera unterwegs und habe sehr viel mit Fotografie experimentiert. Wie man das so als Jugendlicher machte. Nach dem Abitur habe ich mich an einer Designhochschule um einen Studienplatz bemüht. Dachte mir es wäre gut Fotografie zu studieren. Wurde aber erst ein bisschen später auf der FH Dortmund genommen. Und dort habe ich dann auch meinen Abschluss gemacht und weiter als Fotograf gearbeitet. Unter anderem.
Eric:Du hast ja jetzt als gestandener Fotograf schon einige Foto- Jahrzehnte hinter dir. Was würdest du dir fotografisch für die Zukunft wünschen?
Bernie: Also ich habe ja zwei verschiedene Arten von Fotografie betrieben. Einmal eine Art, um Geld zu verdienen und eine ganz andere Art, die einfach nur für mich ist. Wo sich diese Serie auch widerspiegelt, also eher in die künstlerische Richtung. Die kommerzielle Fotografie sehe ich für mich nicht mehr so sehr! Ich konzentriere mich schon darauf freie Projekte zu fotografieren, die in die künstlerische Richtung gehen. Wobei ich jetzt nicht behaupten möchte, dass ich der künstlerische Fotograf bin. Mich interessiert das jeweilige Sujet und diese Art der Fotografie erfüllt mich mehr, als immer nur lächelnde Gesichter zu fotografieren.